Im Jahre 1892 gründeten eine Handvoll Männer in Sammarei beim „Huberwirt“ (damals noch „Zum grünnen Brunnen“) den „Schützenverein Sammarei“.
Gründungsmittglieder waren nach mündlicher Überlieferung: Michl Weilhart, Sonnleitnerm, Sammereier und Haider.
Der Verein war einer der ersten in unserer Gegend und nahm dadurch auch eine recht erfreuliche Entwicklung, was die Mitgliederzahlen anging. Nicht zuletzt ein Grund für diese Entwicklung war, dass neben dem Hauptziel der Schießausbildung die Geselligkeit und Kameradschaft im Verein sehr gepflegt wurden. So gesellten sich, nachdem anfangs hauptsächlich gediente Soldaten dem Verein beitraten, auch immer mehr jüngere Schützen dazu.
Der Ausbruch des ersten Weltkrieges unterbrach dann jäh die so positive Entwicklung des Vereins, nachdem die Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden.
Aber bald nach dem Ende des Krieges ging man daran, die Schützengesellschaft wieder zu neuem Leben zu erwecken. Aus dieser Zeit sind als Vorstandsmitglieder bzw. Schützenmeister folgende Namen bekannt: Kalhamer Peter (Sachsenham), Sonnleitner Nepomuk (Sachsenham), Baumgartner Eduard (Sammarei), Sammereier Otto (Wies) und Bamesreiter Eduard (Kronholz). Weitere verdiente Mitglieder waren: Haider Josef, Kalhamer Josef, Geißinger Otto und Ziegler Georg.
Einer, der immer und unermüdlich zur Stelle war, wenn es um die Belange des Vereins ging, war der Grünbrunnerwirts-Xaverl.
Von 1928 bis 1970 stand Josef Sammereier als Vorstand an der Spitze des Vereins, unterstützt vom I. Schützenmeister Otto Fischer. 1978 wurden beide zum Ehrenvorstand bzw. Ehrenschützenmeister ernannt.
Unter dieser rührigen Führungsmannschaft nahm der Schützenverein Sammarei wiederum einen glänzenden Aufschwung, wie ihn kein Verein in der näheren Umgebung verzeichnen konnte. In den dreißiger Jahren wurde ein Stand von über einhundert Mitgliedern erreicht.
Um bei dem regen Schießbetrieb die Schützen bei eventuellen Unfällen abzusichern, trat man im Jahr 1930 dem Bayerischen Schützenbund bei.
Mitte der dreißiger Jahre wählte man einen neuen Namen: „Schützengesellschaft: Die Wolfachtaler“. Mit Kriegsbeginn 1939 wurde der Schießbetrieb eingestellt, der Verein aber weder aufgehoben noch aufgelöst.
Am 28.10.1950 wurde der Schützenverein wieder ins Leben gerufen. Man beschloss einstimmig, den alten Namen: „Schützengesellschaft: Die Wolfachtaler“ beizubehalten. Es wurde sogleich eine Vorstandschaft gewählt:
Vorstand: Josef Sammereier
1. Schützenmeister: Otto Fischer
2. Schützenmeister: Alois Ortner
1. Schriftführer: Josef Leeb
2. Schriftführer: Josef Maier
1. Kassier: Hans Ziegler
2. Kassier: Michael Aderbauer
Schon im Mai 1951 trat man mit einem Preisschießen an die Öffentlichkeit, an dem 15 Schützenvereine teilnahmen.
1956 wurde der Verein mit der Durchführung des Gauschießens betraut, an dem sich Schützen aus vier Gauen beteiligten. Gaukönig wurde Josef Leeb, Sammarei.
1964 konnte die neue Schießhalle feierlich eingeweiht werden. Damit verbunden war ein großes Preisschießen. Sieger auf der Meister-Scheibe wurde Michael Wittner, Passau, auf der Eröffnungsscheibe Werner Griebl, Sammarei.
1968 richtete der Schützenverein Sammarei wiederum ein sehr gut besuchtes Gauschießen aus. Nach Josef Sammereier wurde Martin Pangratz Vorstand.
1971 wurde die Mannschaft der Wolfachtaler Schützen Sieger in den Gaurundenwettkämpfen. Erfolgreichster Schütze des Gaues war Walter Zitzmann.
Absoluter Höhepunkt der Vereinsgeschichte nach dem 2. Weltkrieg war zweifelsohne das 85jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe am 2. und 3. Juli 1977.
Schon im Mai 1976 fand die erste Sitzung des Festausschusses statt. Im August wurde Frau Stefanie Kalhamer von der Vorstandschaft gebeten, die Aufgaben der Fahnenmutter zu übernehmen. Fahnenjunker wurde Georg Mayerhofer. Als Festjungfrauen wurden benannt: Emmy Mayerhofer, Anneliese Pangratz, Maria Resch, Bärbel Rosenmüller und Maria Wawra.
Die neue Fahne zeigt auf der einen Seite traditionelle Schützensymbole und einen Wahlspruch, auf der anderen die Wallfahrtskirche Sammarei, den originellen „Engel von Sammarei“ und das Landkreiswappen.
Zur Übernahme der Schirmherrschaft erklärte sich der damalige Bürgermeister der Gemeinde Wolfachau, Josef Kirschner bereit.
Als Patenverein konnte der Schützenverein Scheunöd gewonnen werden.
Der Festzug war mit über zweitausend Teilnehmern etwa einen Kilometer lang, aus diesem Grund und aus Sicherheitsgründen – wegen der teilnehmenden Pferdegespanne – wurde kurzfristig beschlossen, den Zug über Wies und Rainding nach Sammarei zurückzuleiten.
Den eindrucksvollen Festgottesdienst in der Wallfahrtskirche zelebrierte Peter Hildebert Plötz, er hielt auch die Festpredigt und weihte die neue Fahne.
In den Jahren nach dem Fest wurde die sportliche Förderung weiter vorangetrieben. Es wurde dazu ein eigener Sportausschuss gegründet. Die Sportleiter besuchten verschiedene Übungslehrgänge. So konnten sie ihre Erfahrungen an die Jungschützen weitergeben. Josef Griebl und Josef Kohlmeier fertigten die Tische für den Dreistellungskampf an, eine Disziplin, in der die Sammareier Schützen große Erfolge erzielen konnten.
1978 wurden die Wolfachtaler Schützen von den Scheunöder Schützen zur Übernahme des Patenamtes gebeten. Mit einem Bus fuhr eine große Abordnung am Samstag und Sonntag zu dieser schönen Feier.
1980 erhielt unser Verein gleich zweimal diese ehrenvolle Aufgabe: Die Kochschützen aus Ortenburg und die Eustachiusschützen aus Bergham holten uns als Paten.
1981 wurde die Schießhalle in Sammarei renoviert. Die Außenmauer wurde abgeschnitten, isoliert und verputzt.
1982 wurde die Vereinssatzung dahingehend geändert, dass ab diesem Zeitpunkt ein bestimmter Beitrag festgelegt wurde. Vorher spielte die Anwesenheit bei den einzelnen Schießabenden eine rolle. Seit diesem Jahr beträgt der Beitrag für Schützen 50,-- DM für Junioren 25,-- DM und für Schüler 10,-- DM jährlich. Diese Regelung hat sich bewährt. Von diesem Beitrag muss auch der nicht unerhebliche Beitrag für die Versicherung beglichen werden. Die Schießabende wurden wiederum auf den Freitag verlegt, da viele Mitglieder auswärts arbeiten.
Die Vertreter des Schützengaues trafen sich in Sammarei, nicht ohne Einwände wurde der bisher geübte Brauch des „Wurst- und Brenzenkönigs“ abgeschafft. Diese Auszeichnung war erst nach dem Krieg aufgekommen. Sie hatte also Tradition. Sie werde auch dem sportlichen Erscheinungsbild nicht gerecht, wurde argumentiert. Seitdem dürfen in der Zeitung diese „nahrhaften“ Auszeichnungen nicht mehr erscheinen.
Zum 90jährigen Vereinsjubiläum richteten die Wolfachtaler Schützen ein großes Gauschießen aus. Bürgermeister Gebeßler übernahm die Schirmherrschaft. Mit einem 0,7 Teiler wurde Georg Sterner Gaukönig. Josef Aderbauer gewann den 1. Preis, ein Match-Luftgehwehr. Die Meisterscheibe gewann das frühere Sammareier Mitglied Hans Zitzmann mit 100 Ringen. Die Luftpistolen-Punktscheibe errang Walter Zitzmann. In der Gaudisziplin holte sich Josef Kalhamer die Gauscheibe. 2. Gaukönig wurde Eduard Sammereier. Im Saal waren 20 Stände aufgebaut worden, die Pistolenschützen schossen im Schießraum. Auf diese Weise musste kein Schütze lange warten. 366 Schützen beteiligten sich an diesem Gauschießen.
1987 bot sich dem Schützenverein die einmalige Gelegenheit, einen neuen und geräumigen Schießraum zu erhalten. Die Familie Schauer in Parschalling baute um. Unter dem Saal konnte die neue Schießhalle untergebracht werden. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde am 5. März 1987 in geheimer Abstimmung mit großer Mehrheit für den Umzug nach Parschalling gestimmt.
Nun ging es an die Planung für den Ausbau. Für den Verein war es von großem Nutzen, dass so viele und verschiedene Fachleute in seinen Reihen sind. Stellvertretend für alle soll Franz Kellberger genannt werden, der viele, viele Stunden beim Ausbau in der Halle und in seiner Schreinerwerkstatt unentgeltlich und fachmännisch arbeitete. Viele Vereinsmitglieder halfen mit und stellten ihr Können und Wissen zur Verfügung, von Meister bis zu den verschiedenen Helfern. Insgesamt wurden über 900 Stunden geleistet. Die Familie Schauer kam dem Verein beim Ausbau der Schießhalle finanziell sehr entgegen. Für den Verein war es auch sehr praktisch, dass Bretter und Latten stets kostenlos vom Sägewerk Kalhamer geholt werden konnten. Allen Mitarbeitern und Spendern sei hier aufrichtig gedankt, ebenso der Gemeinde und dem Landkreis für den Zuschuss.
Es war kein einfacher Schritt, das Schießlokal zu wechseln. Der Verein kann aber jetzt auf seine moderne und schöne Schießanlage stolz sein. Die harmonische Zusammenarbeit mit den Wirtsleuten ist eine weitere Grundlage für das gute Vereinsleben. Der Mitgliederzuwachs bestätigt das Vorhaben. 141 Mitglieder umfasst jetzt der Schützenverein, 6 Mannschaften kämpfen um Ringe und Punkte.
Die 150 qm große Schießhalle ist schallisoliert. Auf 10 automatischen Ständen kann unbehindert von anderen Veranstaltungen geschossen werden.
Im Januar 1988 wurde dann die neue Anlage von Pater Hildebert Plötz und Pfarrer Hans Spielmann feierlich eingeweiht. Neben Abordnungen der örtlichen Vereine waren auch die Bürgermeister Gebeßler und Nothaft anwesen.
Auf einer außerordentlichen Generalversammlung wurde beschlossen, den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Einstimmig entschied man sich für den neuen Namen: „Wolfachtaler Schützen Sammarei e.V. Sitz Parschalling.“
Das Preisschießen der örtlichen Vereine bot auch für Nichtmitglieder die Gelegenheit, die Anlage kennenzulernen. Dieses Schießen wurde ein großer Erfolg. 15 örtliche Vereine beteiligten sich. Die Mitglieder des Schützenvereins schossen bei den übrigen Vereinen mit. Den Meistpreis erhielt der Frauenbund Rainding mit 63 Teilnehmerinnen. Sieger nach Ringen wurde die Freiwillige Feuerwehr Parschalling. Die anderen teilnehmenden Vereine: FFW Rainding, Alpenverein Rainding, Krieger- und Soldatenverein Rainding, Landjugend Rainding, Handwerksburschen Parschalling, FFW Reisbach, Sportkegler Sammarei, SV Rainding, Frühschoppenverein Sammarei, Schlittschuhclub Ackersberg, Sängerzirkel Sammarei und Faschingsverein Rainding. Diese Aufzählung zeigt das rege Vereinsleben wie auch die enge Verflechtung und Zusammenarbeit der Vereine.
Vom 5.-16. Oktober 1988 wurde das große Standeröffnungsschießen durchgeführt. Um zusätzliche Schießstände zu gewinnen, wurde am Stadel der Gastwirtschaft noch ein Anbau hergestellt, in dem 6 Schießstände untergebracht wurden. 472 Schützen aus 71 Vereinen nahmen daran teil. Unter den Schützen waren prominente Teilnehmer, wie ein deutscher Meister und ein Eruopameister. Schirmherr dieses Schießens war Bürgermeister Gebeßler aus Ortenburg.
Bereits im Frühjahr 1990 begannen die Vorbereitungen für das Fest. Der Gottesdienst fand in Sammarei statt. Gerade die Wahl des Platzes unterstrich die nach wie vor enge Verbindung der Wolfachtaler Schützen mit Sammarei. Fahnenmutter war Stefanie Kalhamer. Den Akt des Patenvereins übernahmen die Eustachiusschützen Bergham.
1994 steigt zum ersten mal in der Vereinsgeschichte, eine Mannschaft in die Bezirksliga auf. Die Mannschaft setzte sich zusammen aus Sterner Georg, Griebl Klaus, Griebl Andreas und Berglehner Siegfried.
1997 steigt die Erste Mannschaft in der Besetzung Sterner Georg, Huber Michael, Griebl Andreas und Griebl Jürgen, in die Bezirksoberliga auf.
1999 feiert der Schützenverein den größten sportlichen Erfolg in der Vereinsgeschichte. Die Erste Mannschaft steigt nach einem spannendem Aufstiegskampf, in München Hochbrück, in die Verbandsliga (Bayernliga) auf. Am Aufstiegskampf nahmen teil: Sterner Georg, Huber Michael, Griebl Jürgen, Griebl Andreas und Griebl Klaus.
2000 nach nur einem Jahr Verbandligazugehörigkeit stieg man unglücklich aus der Höchsten Leistungsklasse in Bayern wieder ab.
Zweifellos ist die erste und wesentliche Aufgabe eines Schützenvereins der Schießsport. Daneben erfüllt der Verein aber auch noch einige andere wichtige Aufgaben. Er bietet den jungen Leuten die Gelegenheit, in die Gemeinschaft hineinzuwachsen. An den Schießabenden treffen sich nicht nur aktive Schützen. Die verschiedenen Veranstaltungen außerhalb de Schießsportes wecken bei vielen Mitgliedern Aktivität und Kreativität. Die Vorstellung Schützenkönigs und der anschließende Ball sind jeweils ein Höhepunkt im Jahr. Viele haben in den letzten mehr als 100 Jahren zusammengeholfen, um den Verein lebendig zu erhalten. Wir hoffen, dass auch in den kommenden Jahrzehnten Menschen zu Sport und Geselligkeit zusammenkommen können, dass sie zusammen helfen, eine Gemeinschaft bilden.
Jahr | Scheibe | gestiftet von | gewonnen von |
---|---|---|---|
193 | Eduard Kahlhamer | Georg Ziegler | |
1925 | Ehrenscheibe | ||
1928 | Otto Fischer | Josef Sammereier | |
1929 | Otto Fischer | Eduard Ortner | |
1930 | Albert Bichler | Josef Kalhamer | |
1930 | Josef Sammereier | Karl Hutstein | |
1931 | Michael Baumgartner | Karl Hobauer | |
1931 | Verein | Eduard Bamesreiter | |
1938 | Albert Bichler | Otto Fischer | |
1939 | Josef Haider | Albert Bichler | |
1939 | Rudolf Huber | Otto Fischer | |
1950 | Georg Vogl | Xaver Huber | |
1952 | Xaver Huber | Josef Kalhamer | |
1952 | Josef Kalhamer | Franz Kellberger | |
1952 | Franz Kellberger | Georg Vogl | |
1953 | Otto Fischer | Josef Kalhamer | |
1953 | Hans Ziegler | Josef Kalhamer | |
1954 | Josef Leeb | Josef Kalhamer | |
1955 | Nepomuk Sammereier | Erhardth Diewald | |
1955 | Hans Weiß | ||
1959 | Eduard Wimschneider | Karl Bamesreiter | |
1975 | Georg Hölldobler | Walter Zitzmann | |
1979 | Georg Hölldobler | Josef Kohlmeier | |
1987 | Georg Mayerhofer | Josef Kalhamer jun. | |
1987 | Willhelm Griebl | Georg Mayerhofer | |
1997 | Griebl-Schießen | ||
2011 | Freundschaftschiessen |
Jahr | Scheibe | gestiftet von | gewonnen von | Gewidmet |
---|---|---|---|---|
1974 | Max Prosteder | Franz Bernwinkler | ||
1979 | Josef Kalhamer | Georg Hölldobler | Stephan | |
1980 | Fritz Pflugbeil | Josef Kalhamer | Fritz | |
1980 | Matthias Dirnberger | Josef Kohlmeier | Susanne | |
1981 | Georg Mayerhofer | Josef Eder | Georg | |
1984 | Georg Mayerhofer | Willhelm Griebl | Elisabeth | |
1987 | Bernd Peters | Georg Mayerhofer | Stefan | |
1988 | Siegfried Berglehner | Klaus Griebl | Eva Susanne | |
1989 | Josef und Brigitte Kalhamer | Georg Mayherofer | Christina | |
1989 | Rosi und Georg Sterner | Josef Kalhamer jun. | Georg | |
2007 | Jürgen Griebl | Georg Mayerhofer jun. | Dominik | |
2008 | Christine und Stefan Kalhamer | Reinhold Griebl | Jonas Josef | |
2012 | Elisabeth und Christian Gründl | Michael Huber | Lukas | |
2012 | Jürgen und Claudia Griebl | Klaus Griebl | Sarah | |
2012 | Christine und Stefan Kalhamer | Simon Heringlehner | Sebastian | |
2013 | Johanna und Reinhold Griebl | Stefan Kalhamer | Maximilian | |
2014 | Kati und Georg Mayerhofer | Christine Lindlbauer | Georg | |
2015 | Kati und Georg Mayerhofer | Klaus Griebl | Felix | |
2016 | Johanna und Reinhold Griebl | Michael Huber | Katharina | |
2017 | Sonja und Konrad Steinhuber | Fabian Göttl | Anna |
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